
Cost Deployment – Mehrwert schaffen statt nur Kosten senken

In einem Umfeld von zunehmender Komplexität und steigendem Margendruck reicht klassische Kostensenkung nicht mehr aus. Cost Deployment bietet Unternehmen in der Automobil-, Maschinenbau- und Prozessindustrie einen strukturierten, strategischen Ansatz zur gezielten Reduzierung von Verschwendung und damit nicht-wertschöpfender Kosten bei gleichbleibenden Kundenwert.
Warum klassische Kostensenkung nicht mehr reicht
In einer industriellen Welt, die von Variantenvielfalt, kurzen Produktlebenszyklen und hohen Kundenerwartungen geprägt ist, geraten Unternehmen schnell unter Druck: Qualität, Geschwindigkeit und Effizienz werden gleichzeitig eingefordert. Klassische Maßnahmen zur Kostensenkung – etwa lineares Budgetkürzen oder pauschale Einsparziele – greifen dabei oft zu kurz. Diese herkömmlichen Instrumente gefährden mittelfristig die Wettbewerbsfähigkeit und erzeugen interne Spannungen.
Cost Deployment geht einen anderen Weg: Nicht Sparen um des Sparens willen, sondern gezielte Reduzierung nicht-wertschöpfender Kosten ist das Ziel – über alle Funktionen hinweg und stets mit dem Kunden im Fokus.
Was ist Cost Deployment?
Cost Deployment ist eine Methode aus dem Lean-Umfeld, die darauf abzielt, Kosten sichtbar zu machen, zu verstehen wo und warum sie entstehen und Maßnahmen zu ergreifen, um sie nachhaltig zu reduzieren.
Der Fokus liegt nicht ausschließlich auf kurzfristigen Einsparungen, sondern auch auf nachhaltiger Verbesserung:
- Welche Kostenbestandteile tragen wirklich zur Differenzierung und zum Kundennutzen bei?
- Wo entstehen Verschwendungen, die Qualität und Liefertreue verringern?
- Welche Funktionen verursachen hohe Aufwände, ohne den Kundenwert zu erhöhen?
Cost Deployment beantwortet diese Fragen faktenbasiert und schafft damit die Grundlage für fundierte Entscheidungen über Investitionen, Veränderungen und Priorisierungen.
Unser Ansatz: Cost Deployment als Unternehmenshebel
Wir bei Horn & Company setzen Cost Deployment nicht nur im Produktionsumfeld, sondern End-to-end entlang der Wertschöpfungskette ein, von der Planung über die Fertigung bis zur Logistik. Die Ziele von Cost Deployment sind:
- Transparenz schaffen über die Entstehung von Kosten
- Priorisierung von Verbesserungsmaßnahmen auf Basis von Kosteneinsparungspotenzial
- Verknüpfung technischer Verluste (z. B. Maschinenausfälle, Ausschuss, Stillstände) mit finanziellen Auswirkungen
- Nachhaltige Effizienzsteigerung durch gezielte Investitionen und Verbesserungen
Dabei hat sich ein siebenstufiges Vorgehen bewährt:
A. Zieldefinition
Wir starten mit einer detaillierten Analyse der Gesamtkostenstruktur (z. B. COGS) und definieren ein unternehmensweit abgestimmtes Einsparziel – basierend auf Benchmarks, Top-down-Zielgrößen und strategischen Schwerpunkten.
B. Analyse von Verlusten
Mit Hilfe strukturierter Shopfloor-Assessments und Lean-Tools bewerten wir Prozesse hinsichtlich der sieben klassischen Verlustarten: Überproduktion, Wartezeiten, Transport, Überbearbeitung, Bestände, Bewegung und Fehler.
C. Ursachenanalyse
Verluste werden kausal analysiert – mit Root-Cause-Matrizen, die z. B. Qualitätskosten (Ausschuss) auf ihre Ursachen (z. B. Rüstfehler, instabile Prozesse) zurückführen. Ebenso betrachten wir Verluste in den indirekten Bereichen. Benchmarks mit dem Verhältnis von indirekten zu direkten FTE zeigen Handlungsfelder auf. Alternative wenden wir prozessgetriebene Benchmarks über uns Activity Rader an, bei denen die Arbeitsstunden je Prozessschritt bewertet werden. Das schafft Transparenz und Priorisierung.
D. Monetarisierung
Verluste werden in finanzielle Potenziale übersetzt. Wir verbinden Prozessdaten mit Mengen- und Kostendaten, um belastbare Business Cases zu entwickeln, die als Basis für Managemententscheidungen dienen.
E. Maßnahmenentwicklung
Wir setzen bewährte Lean-Methoden gezielt ein – darunter SMED, TPM, 5S, Kaizen oder Standardisierung. In den indirekten Bereichen wenden wir Methoden wie Prozess Mining oder die Ausgestaltung von Shared Service Centern an, immer abgestimmt auf die Gegebenheiten vor Ort.
F. Umsetzung planen
Die Maßnahmen werden in einem taktischen Umsetzungsplan gebündelt – inklusive Verantwortlichkeiten, Ressourcenbedarf, Meilensteinen und Zeitachsen.
G. Wirkung messen
Wir messen Fortschritt und finanzielle Wirkung transparent: mit monatlichem Reporting und Reifegradlogiken (DoI – Degree of Implementation), die Umsetzung, Nachhaltigkeit und Ergebniswirkung kombinieren.
Case Insight: Tier-1-Zulieferer
Ein führender Zulieferer stand vor der Herausforderung erodierender Margen. Im Projektverlauf identifizierten wir folgende Problemfelder:
- Instabile Produktionsplanung bei hoher Variantenvielfalt
- Fragmentierte Logistikprozesse, teils mit Express- oder Teillieferungen
- Unzureichende Qualitätssicherung in Produktion, Logistik und Instandhaltung
- Datenverfügbarkeit hoch – Datenqualität jedoch zweifelhaft
- Starke operative Managementbindung, wenig strukturierte Problemlösung
Unsere Maßnahmen:
- Analyse und Visualisierung der Schwachstellen und KPI-Lücken
- Aufbau eines effektiven Shopfloor-Managementsystems
- Stabilisierung der Planung (größere Losgrößen, bessere Materialanbindung)
- Einführung strukturierter Problemlösungsprozesse und Coaching der Führungskräfte
Ergebnisse:
- Direkte Personalkosten um 16 % reduziert
- Material- und Ausschusskosten in der Lackierung um 32 % gesenkt
Der übergreifende Mehrwert
Cost Deployment wirkt weit über kurzfristige Einsparungen hinaus:
- Funktionsübergreifende Zusammenarbeit wird gefördert, z. B. zwischen Produktion, Logistik, Qualität und Instandhaltung
- Reduzierung der nicht-wertschöpfenden Tätigkeiten
- Kundenfeedback kann gezielter einbezogen werden, was zu höherer Kundenzufriedenheit führt
- Die Grundlage für weitere Initiativen wie digitale Transformation, Zero-Based Budgeting oder Performance Management Systeme wird geschaffen
Cost Deployment ist kein operatives Sparprogramm, sondern ein strategischer Hebel zur Neuausrichtung von Wertschöpfung. Insbesondere in Branchen wie Automotive, Maschinenbau oder Chemieindustrie, in denen Kundenorientierung und operative Exzellenz über den Markterfolg entscheiden, ist es ein zentraler Bestandteil moderner Wettbewerbsstrategien.
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